Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst
1819 - 1901

Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst

Fürst Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst wurde am 31. März 1819 in Rotenburg an der Fulda geboren. Er besuchte das Gymnasium in Ansbach und Erfurt, danach studierte er Rechts- und Staatswissenschaften und trat 1842 als Anwärter  bei den Gerichten in Koblenz in den preußischen Staatsdienst ein. 1844 begann seine Tätigkeit in der Potsdamer Regierung. 1845 starb sein Bruder Philipp Ernst und so musste er die ihm zugefallene Standesherrschaft im bayrischen Regierungsbezirk Mittelfranken  übernehmen. 1847 vermählte er sich mit Prinzessin Marie zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg. 1848 trat er in die Dienste Erzherzog Johanns als Reichsgesandter ein. Seine politischen Ämter waren mit vielen Reisen verbunden.1866 übertrug ihm König Ludwig II. von Bayern das Amt des Ministerpräsidenten. Er vollzog die Umorientierung Bayerns zu Preußen hin. Sein Widerstand gegen das Erste Vatikanische Konzil zwang ihn 1870 das Amt niederzulegen. Mit der Gründung des Deutschen Reiches, 1871, wurde er Reichstags-Vizepräsident, 1874-85 Botschafter in Paris, 1894, im Alter von 75 Jahren, wurde er von Kaiser Wilhelm II zum  Reichskanzler berufen.

1858 kam er anlässlich einer Jagd erstmals nach Altaussee und war vom malerischen Ort und dem See begeistert. Wenige Jahre später erwarb Fürst Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst das Haus Altaussee Nr. 1 (ehemals „Schneiderwirt“). Am 15.9.1864 schien Marie Fürstin zu Hohenlohe-Schillingsfürst als Besitzerin des Anwesens auf. Das Haus wurde großzügig umgebaut. In der Folge kamen ungezählte Besucher aus den höchsten Kreisen des Adels und der Politik zur Familie und somit nach Altaussee. Neue Häuser und Villen wurden gebaut und für die damals in sehr bescheidenen Verhältnissen lebende Bevölkerung ergaben sich neue Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten. 1873 wurde auch ein Postamt in Altaussee eröffnet – davor mussten alle Poststücke über das Postamt Aussee gehen.

Seit 1866 führte Fürst Chlodwig zu Hohenlohe genaue Aufzeichnungen über die wichtigsten Ereignisse in seinem Leben. Nach Niederlegung seines Amtes als Reichskanzler bereitete er die Veröffentlichung vor, diese konnte jedoch auf Grund seines Todes nicht mehr erfolgen. Zwei Freunde des Hauses ( Friedrich Curtius und Karl Alexander von Müller) vollendeten die Aufzeichnungen. Im Jahr 1907 erschienen zwei Bände der Ausgabe „Denkwürdigkeiten des Fürsten Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst“, 1931 folgte ein dritter Band „Denkwürdigkeiten der Reichskanzlerzeit“. Vieles wurde in Altaussee niedergeschrieben und einzelne Aufzeichnungen stehen auch mit Altaussee im Zusammenhang.
Im Dezember 1897 verstarb seine Frau Marie. In einem Brief an seinen Sohn, Prinz Alexander, vom 1. August 1899 aus Altaussee, geht deutlich hervor, wie sehr er durch den Tod seiner Gemahlin gebrochen war: „... Man lebt 51 Jahre glücklich und zufrieden und dann kommt der Riss, der alles zerstört ....“

Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst starb am 6. Juli 1901 in Ragaz/Schweiz.

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