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Beitrag für das Steirische Salzkammergut und ein S(Z)eitenblick über den Pötschenpass

Literarische Sommerfrische

Schriftsteller und Literaten – Begründer der Sommerfrische in Altaussee 

Gleichzeitig mit der Niederlassung des Adels zog Altaussee und das Ausseerland die Schriftsteller, Maler und Musiker immer mehr an. Überblickt man die Entwicklung des Ausseerlandes zur „Heimat der Schriftsteller“ von der Mitte der vierziger Jahre des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart, so kann man ganz bestimmte gesellschaftliche und literarische Kreise unterscheiden, die untereinander in mannigfacher Weise verbunden sind.

Beginnend mit den Vertretern der Biedermeier-Literatur, die seit der Niederlassung des Freiherrn Josef Christian von Zedlitz-Nimmersatt und der deutschen Familie von Binzer in Altaussee ein gesellschaftliches und künstlerisches Zentrum – wie in ihren Salons in Wien und Linz, in denen von Eichendorff, Grillparzer und Stifter verkehrten – im Ausseerland bildeten. Seit der Übersiedlung von August Daniel und Emilie von Binzer mit ihren Kindern von Köln nach Wien wurde die schon bestandene freundschaftliche Verbundenheit mit Zedlitz fortgesetzt.

Tagebuchauszug der Herzogin von Dino, im August 1850 bei den Binzer’s zu Besuch: „Ich komme von Aussee, wo die Niederlassung der Familie von Binzer und Zedlitz eine wahrhafte Idylle ist. Eine schöne Lage, frische Wiesen, ein malerischer See, tiefe Schatten, ein elegantes, einfaches, bequemes Haus von ländlichem Ansehen. Am Abend fährt Jung und Alt auf den See und vergnügt sich mit Liedern, deutschen Balladen, französischen Romanzen und spanischen Tanzweisen. Es ist ein Traum, oder besser gesagt, ein Märchen auf dem Boden der Wirklichkeit“.

In diesem Kreis war nicht jeder Literat, aber alle waren literarisch interessiert.

Auch Maximilian von Habsburg, der spätere, unglückliche  „Kaiser von Mexico“, dessen Aufenthalte im Kreis der Binzers in Altaussee mehrfach bezeugt sind, darf zu den Autoren des Ausseerlandes gezählt werden, zumal Emilie von Binzer großteils hier in Altaussee kritische Korrekturen seiner Werke vornahm.

Man las sich, den Gesetzen der Biedermeiersalons folgend, eigene und fremde literarische Erzeugnisse vor. Das sachkundige Urteil der Freunde war damals wichtiger als die öffentliche Kritik und ermunterte oder verhinderte so manche Publikation. Auch Talente wurden im Kreis Binzer-Zedlitz entdeckt und gefördert.

Parallel ließ sich immer mehr Adel im Ausseerland nieder, die wiederum untereinander ein ähnliches gesellschaftliches Zentrum bildeten wie die Familien Binzer und Zedlitz. Die wichtigste Familie war jene des deutschen Reichskanzlers Fürst Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst. Mit dem Einzug dieser Familie in Altaussee „vollzog sich seit etwa 1870 ein struktureller, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Wandel“. Das Antlitz des damals noch kaum bekannten Dorfes erhielt eine neue Prägung. Höchste Persönlichkeiten kamen durch die fürstliche Familie nach Altaussee, Herrschaftsvillen wurden gebaut und für die damals sehr bescheiden lebende Altausseer Bevölkerung ergaben sich neue Arbeitsplätze und Verdienstmöglichkeiten.

Um die Jahrhundertwende beginnt sich jener Altausseer Kreis zu formieren, den man als „Dependance von Jung Wien“ bezeichnete und dessen hervorragendste Vertreter Hugo von Hofmannsthal (1874-1929) und Jakob Wassermann (1973-1934) gewesen sind.

Immer wieder fiel auch der Glanz gekrönter Häupter und ihrer Trabanten auf Aussee: schon 1850 weilte das griechische Königspaar, Otto I. und seine Gattin Amelie, 1861 war es die Königin von Sachsen in Begleitung der Mutter von Kaiser Franz Joseph, 1880 besuchte der deutsche Kaiser Wilhelm I. den Fürsten Hohenlohe-Schillingsfürst. Das österreichische Kaiserpaar, Franz Joseph und Elisabeth, kam drei Monate nach seiner Vermählung, am 18. Juli 1854 und im darauffolgenden Jahr am 7. Sept. 1855, am 11. August 1865 mit ihren Kindern Rudolf und Gisela nach Aussee.

Kaiserin Elisabeth, genannt „Sisi“, eine große Naturfreundin, wanderte von Ischl durch den „Rettenbach“ nach Altaussee. Sie bestieg mehrmals den Loser in Gefolgschaft des „Sesselträgers“ Stefan Hopfer, zu dem sie eine besondere Beziehung entwickelte, und übernachtete sogar am 25. August 1884 in der Loserhütte.

Öffnungszeiten

1.Juni-31.Oktober:
Mo-Sa: 10-12 & 14.30-18 Uhr
1.November-31.Mai:
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