Barbara Frischmuth wurde am 5.Juli 1941 in Altaussee geboren. Der Vater, Anton Frischmuth, der 1943 in Russland fiel, war Hotelier. Der Familienbetrieb wurde von der Mutter Maria (geb. Schmidt, wiederverheiratete Pucher) bis 1956 alleine weitergeführt. Barbara Frischmuth verbrachte einen Teil ihrer Kindheit in Altaussee, wo sie auch die Volksschule besuchte. Die Unterstufe des Gymnasiums absolvierte sie bei den Kreuzschwestern in Gmunden, danach ging sie bis Weihnachten 1957 ins Gymnasium in Bad Aussee. Die berufliche Veränderung der Mutter, sie übersiedelte nach Graz, machten einen Schulwechsel erforderlich. Ab Jänner 1957 war Barbara Frischmuth Schülerin des Pestalozzi-Gymnasiums in Graz, wo sie im Juli 1959 auch maturierte. Sie inskribierte Türkisch und Englisch am Dolmetsch-Institut der Karl- Franzens-Universität Graz. Ein Stipendium ermöglichte ihr von 1960 bis 1961 ein Studium an der türkischen Atatürk-Universität in Erzurum. Im Frühjahr 1961 las Barbara Frischmuth im Forum Stadtpark erstmals eigene Werke.
An der Universität Graz begann sie Ungarisch zu studieren. 1963 erhielt sie das Dolmetsch-Diplom für Türkisch. Ein weiterer Studienaufenthalt führte sie für ein Jahr an die Lajos Kossuth Universität in Debrecen und sie schloss das Ungarisch-Studium als akademisch geprüfte Übersetzerin ab. Im Herbst 1964 übersiedelte sie nach Wien und nahm an der Universität Wien das Studium für Turkologie, Iranistik und Islamkunde auf. Von 1965 – 1966 arbeitete sie als wissenschaftliche Hilfskraft am Orientalistik-Institut. Im Herbst 1966 brach sie ihr Studium ab und begann hauptberuflich als Schriftstellerin und Übersetzerin tätig zu sein.
1967 erschien ihre erste Übersetzung aus dem Ungarischen, das KZ-Tagebuch der Siebenbürger Jüdin Ana Novac, im Rowohlt Verlag, ein Jahr darauf ihr erstes eigenes Werk, „Die Klosterschule“, bei Suhrkamp. Von da an publizierte sie Romane, Erzählungen, Dramen, Hörspiele und weitere Übersetzungen aus dem Ungarischen.
Barbara Frischmuth besuchte im Rahmen von Auslandsaufenthalten unter anderem Ägypten, Iran, Indien, Marokko, China und Japan. Mehrmals unternahm die Autorin Lesereisen durch England und Nordamerika, 1976 war sie am Oberlin College in Ohio und 1987 an der Washington University in St. Louis, Missouri, „writer in residence“.
Im Herbst 1990 hielt Barbara Frischmuth Poetik-Vorlesungen an der Universität München unter dem Titel „Traum der Literatur – Literatur des Traums“. 1992-2002 war sie Mitglied des Ausschusses der Deutschen Schillergesellschaft in Marbach am Neckar.
Barbara Frischmuth gebar 1973 einen Sohn, Florian Anastasius Grün, und ist seit 1988 in zweiter Ehe mit dem Psychiater und Neurologen Dr. Dirk Penner verheiratet. Seit Mitte der neunziger Jahre lebt die Autorin wieder in Altaussee.
Eine Auswahl aus mehr als 50 Romanen, Erzählbänden, Kinderbüchern und Gartenbüchern:
Einige der zahlreichen Preise und Ehrungen Barbara Frischmuths:
Anlässlich Barbara Frischmuths 75. Geburtstags wurde beim Verlag Sonderzahl ein Buch mit Beiträgen von 39 Autorinnen und Autoren sowie Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern aus Wissenschaft und Kunst herausgegeben: „Im Liegen ist der Horizont immer so weit weg.“ Hsg.: Anna Babka und Peter Clar.