Herbert von Hindenburg
1872 - 1956

Herbert von Hindenburg

Herbert von Hindenburg wurde am 1. April 1872 in Berlin geboren. Er war der Neffe des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg. Sein voller Name lautete Herbert von Beneckendorff und von Hindenburg und kennzeichnete zwei alte Adelsgeschlechter. Die Abstammung mütterlicherseits geht auf ein russisches Fürstengeschlecht zurück und seine Großmutter besaß einen Palazzo in der Lombardei.

Während der Kindheits- und Jugendjahre lebte er abwechselnd in Berlin und in Oberitalien. Im Jahr 1878 wurde seine Schwester geboren,  die später unter dem Namen Helene von Nostiz eine vor allem in Nordamerika bekannte Schriftstellerin wurde. Nach dem französischen Gymnasium in Berlin folgten vier Jahre Schulbesuch in England und nach dem Abitur studierte er zwei weitere Jahre in England, in Oxford. 1893 trat er in das 1. Garde-Dragonerregiment ein.

An seinem 25. Geburtstag nahm er Abschied von der Armee, legte im Juli 1898 in Berlin sein Referendarexamen ab und trat unter Reichskanzler Fürst Hohenlohe in den diplomatischen Dienst ein. Seine Stationen waren Rom, Berlin, Stockholm, München, Den Haag.

1901 erschien „Crinett“, sein erster Roman, 1903 folgten „Erzählungen und ähnliche Ereignisse rein belletristischer Art“ sowie „Die Amerikanerin und andere Novellen“, 1905 „Der Herr Papa“ und „Der Vampyr“.
1903 heiratete er Lady Marie Hay, die einzige Tochter des Viscounts Dupplin aus Perthshire/Schottland. Sie war ebenfalls erfolgreiche Schriftstellerin, vor allem von historischen Romanen, wie z.B. „Eine deutsche Pompadour. Wilhelmine Reichsgräfin von Grävenitz“, „Die Winterkönigin“, „Die Verschwörung des Masaniello“ sowie „Hindenburg und Hitler“.

Ab 1915 leitete Herbert von Hindenburg in Genf den Austausch von Kriegsgefangenen. Er blieb dort bis 1923.
In den dreißiger Jahren verbrachte das Ehepaar über Vermittlung einer entfernten Verwandten, Gräfin Platen, deren Eltern Besitzer zweier Villen in Altaussee waren, viele Sommer im „Seehotel“.

Neben dem Roman „Es kommt die Stunde“, schrieb Hindenburg während dieser Jahre auch seine Biographie:„Am Rande zweier Jahrhunderte – Momentbilder aus einem Diplomatenleben“,  1938 herausgegeben.

Am 13. Dezember 1938 verstarb Hindenburgs Frau und er fasste den Entschluss, seinen Lebensabend im Haus der Gräfin Platen, in Fischerndorf  Nr. 7, zu verbringen.

Nach dem Krieg, 1945, nahm Herbert von Hindenburg am wieder zunehmenden kulturellen Leben im Ausseerland regen Anteil. Er beteiligte sich an Dichterlesungen und 1952 wurde auch sein Epos „Dina“ veröffentlicht. Den freundlichen alten Herrn mit Spitzbart konnte man bei seinen täglichen Spaziergängen durch den Ort immer wieder treffen.
1956 reiste er nochmals nach Italien, um die ehemaligen Familienbesitzungen zu besuchen. am 31. Juli 1956, auf seiner Rückreise, verstarb er in einem Hotel in München an einem Gehirnschlag. Er wurde auf Schloss Bassenheim bei Koblenz neben seiner Schwester, Helene von Nostiz, begraben.

Öffnungszeiten

Oktober bis Mai:
Mo bis Sa 14:30 bis 17:00 Uhr
Juni bis September
Mo bis Sa 10 bis 12 Uhr und
14.30 bis 18 Uhr

Impressum

Literaturmuseum Altaussee
Kur- und Amtshaus
A-8992 Altaussee, Fischerndorf 61
Tel. +43 664 444 10 69
E-mail: info@literaturmuseum.at