Johanna Gräfin zu Eltz wurde am 3. Dezember 1875 als Tochter des Grafen Arthur Maximilian von Schönborn und dessen Gattin, Prinzessin Stephanie zu Hohenlohe–Schillingsfürst, im bayrischen Wiesentheid geboren.
Ihr Großvater war der deutsche Reichskanzler Fürst Chlodwig zu Hohenlohe– Schillingsfürst, der gemeinsam mit seiner Gattin schon 1864 das Haus Altaussee Nr. 1 erworben und damit Altaussee zu seiner zweiten Heimat gemacht hatte. Diesem Beispiel folgte 1885 auch Graf von Schönborn und ließ für sich und seine Familie das Haus Nr. 54 erbauen, heute als „Villa Eltz“ bekannt. Johanna Gräfin von Schönborn heiratete am 3. Dezember 1908 den Grafen Erwein zu Eltz. Sie wurde Mutter von sechs Söhnen und einer Tochter. Sie schrieb ihre Gedanken um die schöne Ausseer Bergheimat und ihre Liebe zu Altaussee nieder, welche wohl schon in den Jahren ihrer Kindheit erwacht war, als sie an der Hand ihres Großvaters durch das damals noch so „stille Tal“ spazieren durfte.
Mit ihrem Buch „Das Ausseer Land“ dokumentierte sie ihr Interesse und ihre Liebe zum steirischen Salzkammergut. So schrieb sie im Vorwort:
„ Meine Großeltern Hohenlohe kamen im Jahre 1858, gelegentlich einer Jagd im Toten Gebirge, über Wildensee, in das durch Berge umschlossene Tal von Alt-Aussee. Sie waren in Begleitung des Prinzen Constantin zu Hohenlohe, des Flügeladjudanten des Kaisers Franz Joseph und des Grafen Wilczek, des großen Kunstsammlers, bekannt durch den Wiederaufbau der Ruine Kreuzenstein bei Wien. Die Alt-Ausseer Alpenlandschaft, die so viel Schroffes und so viel Sanftes in sich schließt, entzückte sie. Aussee war damals ein stilles, entlegenes Tal. Seine Bewohner waren genügsame Bergarbeiter, Holzfäller, Jäger und Kleinbauern. Fremdenverkehr gab es noch keinen. Meine Großeltern kauften das Schneiderwirtshaus und bauten es um. Bald gingen Gäste aus und ein. Sie waren von der Schönheit des Tales so begeistert, dass sie immer wieder kamen und andere nach sich zogen.
Es begannen sich auch im Ausseerland gesellschaftliche und kulturelle Zentren zu bilden, die nicht nur aus Adelsfamilien bestanden, sondern wie in Wien, um Industrielle, Bankleute und berühmte Schauspieler gruppiert waren, die so eine Art „Sommersalon“ in ihren Villen etablierten. Sie zogen große Künstler, Maler, Musiker, Schriftsteller, aber auch Gelehrte und Politiker in ihren jeweiligen Kreis.“
Im Buch wird die Landschaft beschrieben, die Salzgewinnung in Altaussee ausführlich behandelt, weiters finden sich darin die Ortsgeschichte mit einer Chronik von 1770 bis 1831, die Beschreibung der Burg Pflindsberg und einige alte Sagen. Auch über den Markt Aussee, den Kammerhof sowie die Spitalskirche wird im Buch wissenswertes geschildert. Einige Kapitel fielen leider der Zensur der damaligen Besatzungsmacht zum Opfer, denn als 1947 das Buch erschien, war noch die Genehmigung der amerikanischen Militärregierung für Oberösterreich erforderlich.
Das von der Malerin Christine Kerry illustrierte Buch war jahrelang vergriffen und wurde 2006 von Dr. Hubertus Czernin und seinem Verlag wieder neu aufgelegt.
Zehn Jahre nach dem Erscheinen ihres Buches, am 28. Dezember 1957, starb sie in Wien und fand am Altausseer Friedhof ihre letzte Ruhestätte.
Prolog zu ihren Schilderungen über Altaussee:
„Hier spricht Erinnerung dich an –
und feuchten Auges fragst du sie
nach den vergang’nen Tagen.
Du fragst, warum so vieles sich verändert.
Und wieder vieles ist so grausam gleich geblieben.
Wenn auch die Berge noch so stehen
und alle Formen unverrückt geblieben,
so ist doch das, was dir das Tal so liebenswert gemacht,
nicht mehr, es fehlt der Geist,
der hier gewaltet und der dem Tal die Seele war……...“