Arthur Schnitzler wurde am 15. Mai 1862 in Wien als erstes von drei Kindern geboren. Sein Vater war Universitätsprofessor und Direktor der Allgemeinen Polyklinik Wien. Nach der Matura am Akademischen Gymnasium entschied sich Arthur vorerst ebenfalls für die medizinische Laufbahn. Nach einem freiwilligen Jahr im Garnisonspital und dem Abschluss des Studiums war er Arzt im Allgemeinen Krankenhaus und anschließend Assistent (Laryngologe) an der Klinik seines Vaters. Nach dessen Tod, 1893, betrieb Arthur Schnitzler eine Privatpraxis und widmete sich nun verstärkt dem Schreiben. Gedichte und Prosastücke waren bereits gedruckt, die erste bedeutende Novelle war „Sterben“ (1892); 1893 erschien der Einakter-Zyklus „Anatol“, wofür der 18-jährige Hugo von Hofmannsthal unter dem Pseudonym „Loris“ den Prolog verfasst hatte. 1894 folgten das Stück „Liebelei“, das ein großer Publikumserfolg werden sollte, und, 1897, der „Reigen“. (Spätere Aufführungen des „Reigen“, erst 1920, führten zu Skandalen, sogar zu einem Prozess, der jedoch mit Freispruch endete. Schnitzler untersagte seinem Verlag weitere Aufführungen. Erst viele Jahre später, 1982, sollte der „Reigen“ wieder auf den Spielplan kommen.)
Mit Hugo von Hofmannsthal, Hermann Bahr und Richard Beer-Hofmann wurde Arthur Schnitzler einer der Hauptvertreter der literarischen Moderne, des „Jungen Wien“, dessen bevorzugter Treffpunkt das „Cafe Griensteidl“ war.
Im Jahr 1900 druckte die „Neue Freie Presse“ die Novelle „Leutnant Gustl“ ab, was ein ehrenrätliches Verfahren nach sich zog, bei dem Schnitzler der Offiziersrang aberkannt worden war.
1903 heiratete er die Schauspielerin Olga Gussmann, sie war bereits die Mutter seines Sohnes Heinrich. 6 Jahre später wurde Tochter Lilli geboren. Schon als Kind war Arthur Schnitzler mit seinen Eltern in Aussee zur Sommerfrische und auch spätere Aufenthalte der Familie des k.u.k. Universitätsprofessors Dr. Johann Schnitzler schienen in den Meldebüchern auf, wie etwa 1880 im „Hotel Erzherzog Johann“ in Aussee.
Jahre später, im Sommer 1894, gab es eine gemeinsame Plättenfahrt mit Freunden am Altausseer See darunter auch Arthur Schnitzler, bei der Theodor Herzl aus einem Lustspiel vorlas und Richard Beer-Hofmann scherzhaft sagte: “ Jetzt, wo man nicht mehr aussteigen kann…“.
Im Juli 1900 scheint er im „Gasthof Brunnthaler“ (später „Gasthof zum Loser“) als „Arzt aus Wien“ auf. Schnitzler war ein eifriger Wanderer. In seinem Tagebuch verzeichnete er zahlreiche Ausflugsziele in die Umgebung, besonders häufig ging er den Weg um den Altausseer See. Gern traf er sich auch mit den hier urlaubenden Schriftstellerfreunden.
Vom September 1916 gibt es eine Fotografie von einer Bergtour mit drei Begleiterinnen auf die Gschwand Alm - auf den Bergen lag bereits Schnee - das die Malerin und Zeichnerin Christl Kerry, mit der er seit einem Zusammentreffen bei einer Wanderung auf den Moosberg freundschaftlich verbunden war, gemacht hatte. In diesem Jahr verbrachte Schnitzler mit seiner Familie fast drei Monate in der „Villa Annerl“ in Fischerndorf Nr.6.
Auch in den zwanziger Jahren, nach der Scheidung von Olga, kam Arthur Schnitzler wiederholt nach Altaussee – er wohnte im „Hotel am See“ aber auch bei seinen entfernten Verwandten, die eine Villa an der Salzbergstraße bewohnten.
1928 nahm sich Tochter Lilli das Leben. Sie war mit einem italienischen Offizier verheiratet gewesen, mit dem sie in Venedig gelebt hatte. Drei Jahre später starb Arthur Schnitzler an einer Gehirnblutung, dem ein langes quälendes Ohrleiden vorausgegangen war.
Schnitzler gehört nicht nur zu den großen Erzählern seiner Zeit, sondern auch zu den erfolgreichsten Dramatikern. Als Zeitgenosse Sigmund Freuds beobachtete er das menschliche Seelenleben genau. Die psychischen Vorgänge in seinen literarischen Figuren erhielten zentrale Bedeutung und er brach auch immer wieder gesellschaftliche Tabus. Er hinterließ ein umfassendes Werk. Zu den bereits genannten Titeln seien noch die Novellen „Fräulein Else“ (1924), „Traumnovelle“ und „Spiel im Morgengrauen“ (1926) genannt, weiters die Romane „Der Weg ins Freie“ (1908) und „Chronik eines Frauenlebens“ (1928) sowie die Schauspiele „Der grüne Kakadu“ (1899), „Zwischenspiel“ (1905), „Das weite Land“ (1911) und „Professor Bernhardi“ (1912). Briefe, Tagebücher und die Autobiographie „Jugend in Wien“, welche posthum erschienen sind, stellen wichtige Zeitdokumente dar. Arthur Schnitzler erhielt bedeutende Auszeichnungen – u. a. 1914 den „Raimund-Preis“ und 1926 den „Burgtheater-Ring“.